Mit dem Herzen in Kontakt kommen

Unsere Welt ist laut geworden. Viel zu laut der Lärm, der an unsere Sinne herantritt und uns die Verbindung zu der weisheitsvollen Führung unserer Herzen kappt.

Zum Herzen führen keine lauten Straßen, sondern nur die stillen abgelegenen Wege. Denn leise, sanft und zart ist die Sprache des Herzens. Wenn die Botschaft des Herzens zu den Ohren durchdringen soll, dann darf es still und leise werden. Nur in der Stille zeigt sich was wirklich Bestand hat im Leben, was genau der Welt des Unvergänglichen angehört. Nur in der Stille spricht das Herz zum Menschen. Und nur in der Stille können wir es hören.

Im Herzen wohnt all das, was wir uns wirklich wünschen, was wir wirklich fühlen, was unsere tiefste Sehnsucht ist. Und nur wenn wir in Kontakt zu unserem eigenen Herzen kommen, können wir eine tiefe Verbundenheit zu uns selbst und zu allem anderen verspüren.

Eine Möglichkeit mit dem eigenen Herzen in Kontakt zu kommen, kann es sein, morgens direkt nach dem Aufstehen in die Stille zu gehen und dem Herzen einfach zu lauschen. Noch bevor der Lärm der Nachrichten das Bewusstsein trübt und das Herz verdunkelt. Einfach eine Weile sitzen, vielleicht eine Hand auf dem Herzen ruhen lassen und diese eine Frage ins Herz hinein sinken lassen: „Liebes Herz, was wünschst du dir heute?“. Offen sein für alles Subtile was sich danach zeigen mag – oder auch nicht. Es braucht einiger Übung, das Laute der Welt hinter sich zu lassen und sich ganz und gar auf das Herz einzulassen. Und vor allem braucht es Geduld, die Antwort des Herzens abzuwarten. Aber nach einiger Zeit wird sich etwas Zartes bemerkbar machen. Und diesen zarten Herzenssamen gilt es dann, achtsam zu hegen und zu pflegen.

Diese Übung mag sich zunächst merkwürdig anfühlen, sind wir doch in unserer Zeit nicht gewohnt, in einen direkten Kontakt mit dem Herzen zu gehen. Aber sie ist sehr kraftvoll, darauf können wir vertrauen. Ganz und gar.